Fasnacht: Im Lötschental ist die Zeit der Tschäggättä. Zwischen Maria Lichtmess und dem «Giigeli-Zischtag» treiben sie sich in den Dörfern des Lötschentals herum, unheimlich, wild, laut und zu allerlei Schabernack aufgelegt. Am "Feistan Frontag" findet der "Tschäggättu-Loif" statt, wo etwa 100 dieser (Un-)Wesen nachts zwischen Blatten und Ferden umherziehen, in Felle gehüllt und mit einem Treichel.

Das Video zeigt einige Szenen aus dem Film «Ein Wintertag in Kippel», den mein Onkel, der Sarner Fotograf Carl Abächerli, etwa Mitte der 50er Jahre gedreht hat. Man sieht, wie diese Larven herumlaufen und dass die Mädchen nicht einmal im ersten Stock sicher sind. .... Man sieht auch sehr schöne historische geschnitzte Masken.

Der Film, der in seiner Ganzheit im Lötschentaler Museum in Kippel zu sehen ist, zeigt auch die alte (und verschwundene) Tradition des "Holzziehens", den Heutransport mit dem Schlitten, das gemeinsame Stricken der Mädchen (ebenfalls eine alte Tradition) sowie sehr bewegende Szenen von zwei Tragödien, der Lawine, die 1938 die Gletscheralp zerstörte, und der Lawinenkatastrophe in Eisten vom 20. Januar 1951, die mehrere Menschenleben forderte. Sobald mein Onkel von diesen Katastrophen hörte, eilte er mit seiner Kamera ins Lötschental und hielt eindrucksvolle Bilder und Szenen fest.
Das Museum ist ein Besuch wert!