Wir analysieren die anonymisierten Daten unserer Besucher und Mitglieder, um unser Angebot und den Inhalt der Website besser auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen. Diese Website setzt beispielsweise zur Analyse des Datenverkehrs auch Cookies ein. Sie können die Speicher- und Zugriffsbedingungen für Cookies in Ihrem Browser einstellen. Zusätzliche Informationen.
In Suhr: Die Fabrik des ehelichen Glücks

In Suhr: Die Fabrik des ehelichen Glücks

9 Januar 1954
Roberto Knijnenburg
Corriere del Ticino

Für diejenigen, die – wie wir Tessiner – an eine Landschaft mit sich ständig wechselnden Aspekten und unerwarteten Überraschungen gewöhnt sind, erscheint die Ebene von Suhr als ein Wunder der Ruhe. Eine solche Ordnung der Linien und eine so stimmige Symmetrie der perspektivischen Ansichten erinnern an die zarten und klaren Horizonte der flämischen Malerei.

Eine blendend weiße Straße führt durch verstreut liegende Häuschen voller Zurückhaltung – ein stilles Verlangen nach erhoffter Einsamkeit – sowie durch kleine Seitengassen und kurze Felder, eingefasst von bemalten Holzzäunen, mit kleinen Gärten und Märchengärten. Eine andere Szenerie, von zerbrechlicher, zarter Präsenz. Ein vegetativer Einsatz („… oh geliebte Landschaft, ewiges Paradies der Erwartung“) für diejenigen, die an Sonntagen zwischen präzisen Hecken und Schattenspielen ruhige Momente genießen. Grünblaue Bächlein, die so langsam fließen wie schwindende Einladungen eines sonnigen Nachmittags, der im stillen Glanz erstrahlt. Das ist das Land von Aargau.

Zwei wirklich riesige Gebäude, die an diesem sonnigen Tag wie vorsichtig auf den Asphaltstreifen gelegte Stücke Himmel schienen, begrüßten uns bei unserer Ankunft. Es war ein aufrichtiges und unvergessliches Treffen mit der Schweizer Fabrik – ein Name, ein Versprechen: Möbel Pfister AG.

Auf unserem angenehmen Rundgang, der ständige Bewunderung hervorrief, begleitete uns der geschätzte Herr Ernst Pfister, einer der drei sympathischen Söhne von „Pfister Vater“, wie der unermüdliche, unternehmerische und überaus höfliche Eigentümer des riesigen Unternehmens von allen genannt wird. Auch Herr Francesco Carullo aus Bellinzona, der dynamische und freundliche Vertreter für das Tessin, stand uns als Führer zur Seite. Die große nationale Firma wurde – wenn uns das Gedächtnis nicht trügt – im fernen Jahr 1882 in Basel gegründet und zählt heute sieben florierende Niederlassungen in der Schweiz.

Die Firma ist nicht nur wegen ihrer hochwertigen Produkte, sondern auch wegen ihrer unvergleichlich großzügigen Sozialpolitik gegenüber ihren Arbeitern und Angestellten ein Vorbild für die gesamte Bevölkerung. Sie bietet außergewöhnliche Arbeitsbedingungen: hohe Löhne, verschiedene Versicherungskassen, Pensionskassen, Sonderurlaube, Zuschüsse, regelmäßige Boni, Ferienkolonien, Einkaufsvergünstigungen und vor allem viel freundliches – oft väterliches – Verständnis und Respekt. In Suhr ist der Mensch mehr als nur ein Handwerker – er ist vor allem ein Mensch im vollen Sinn des Wortes.

Nach mehreren Stunden des Erkundens durch die sieben Stockwerke der riesigen Dauerausstellung erhielten wir einen Einblick, wie diese weit verzweigte Fabrik jederzeit in der Lage ist, ihren ständig wachsenden Kundenkreis zu bedienen: mit einem Sortiment von 600 komplett eingerichteten Zimmern, über 3000 unmontierten Zimmern, über 1500 Esszimmern, 200 vollständigen Polstermöbelgarnituren und 10.000 einzelnen Möbelstücken.

Besonders beeindruckend ist das Konzept der kompletten Einrichtung. Verlobte Paare können beruhigt sein: Sie können – mit vielen Zahlungserleichterungen auf Ratenbasis – nicht nur alle Möbel für sämtliche Räume (Küche, Hochzeitszimmer, Esszimmer, Wohnzimmer, Bibliothek, Essnische usw.) erwerben, sondern auch Küchenutensilien, Teppiche, Lampen, kleine Zusatzmöbel und Dekorationen.

Die Pfister AG steht auch für praktische Details, die von Spezialschreinern durchdacht sind, wie geräumige Schränke, leichtgängige Schubladen, durchdachte Unterteilungen in Schminktischen, kristallklare Spiegel und bequeme Betten mit bekannten und geschätzten Matratzen.

Täglich verlassen zwölf leistungsstarke Lastwagen voller wunderschöner Möbel die Fabrik in Suhr und fahren zu den unterschiedlichsten Zielen. Wo sie ankommen, beginnen zahlreiche Herzen, schneller zu schlagen, und Gesichter strahlen vor Freude. Denn das eroberte, intime Familienheim erhält eine echte Bedeutung von Zuneigung und Kontinuität, wenn das Leben den harmonischen Kurven einer einladenden Einrichtung folgt – wo die Stimmen der Liebe auf ein angenehmes Willkommen treffen.

mdm.atte.ch/MDMD-0015-foto-2.j...

Jeden Morgen brechen die Wagen zu ihren jeweiligen Zielen auf.

mdm.atte.ch/MDMD-0015-foto-1.j...

Das große Lager- und Ausstellungsgebäude in Suhr.

mdm.atte.ch/MDMD-0015-foto-3.j...

Die Familie Pfister, Eigentümerin der großen Fabrik.

Artikel übersetzt aus der Illustrazione Ticinese vom 9. Januar 1954.

Archiv Knijnenburg MDMD-0015

Sie müssen angemeldet sein, um Kommentare verfassen zu können
Bisher keine Kommentare!
20 November 2024
1 Klick
0 Likes
0 Favoriten
0 Kommentare
1 Galerie
235 Dokumente sind bereits mit 1950-1959 verknüpft

Galerien:

Netzwerk:
Sponsoren:
4,192
221
© 2024 unsereGeschichte.ch. Alle Rechte vorbehalten. Entwickelt von High on Pixels.