Verkehrsunfälle Ende der 50er-Jahren in den Erinnerungen einer Wollishoferin
Verkehrsunfälle Ende der 50er-Jahren in den Erinnerungen einer Wollishoferin
Der Unfall
Der Unfall muss im Jahr 1958/59 geschehen sein.
Ich war damals im Kindergarten, sechs-, siebenjährig.
Ich weiss nicht vom wem ich es zuerst hörte: ein Knabe aus meiner Kindergartenklasse war tödlich verunfallt. Der Ball des Kindes sei vom Trottoir auf die Strasse gerollt, er sei ihm nachgerannt und von einem Auto tödlich erfasst worden.
Ich erfuhr, dass es auf der Seestrasse geschah. Er wohnte ebenfalls wie ich an dieser Strasse. Nur ein paar Häuser, Villen, vom Greppi-Haus entfernt, vis-à-vis des Strandbades Wollishofen. Ein ebenfalls langgezogener Bau direkt an der Bahnlinie Zürich-Chur, mit mehreren Hauseingängen zu denen einige Stufen hinaufführten. Wie ich erfahren habe, gehörte das Haus zumindest damals dem Eisenbahnerverein.
Auch an einen anderen Unfall, ebenfalls im Kindergartenalter, erinnere ich mich gut. Unsere junge, liebe, hübsche Kindergärtnerin kam eines Tages nicht zum Unterricht.
Es hiess, ihr Bruder (und sie?), hätte einen schweren Töffunfall gehabt. Ich glaube, als sie wiederkam trug sie eine Halskrause. Ob es solche medizinischen Hilfsmittel damals schon gab?
Ihre Vorgängerin war eine ernste, grimmig dreinblickende Kindergärtnerin gewesen, mit straff gescheitelten, grauen, zu einem Knoten zusammengebunden Haaren.
Das Foto stammt von 2019, jedoch zeigt es die Seestrasse, wo der oben geschilderte Unfall 1958 stattfand (genau bei der Badi Wollishofen, links oben im Bild). Rechts im Bild ist das Greppihaus zu sehen.