Heinrich Brandenberger, Söldner in Niederländisch-Indien 1902-1920

Heinrich Brandenberger entflieht 1902 der Armut im Zürcher Oberland und lässt sich als Söldner für die holländische Kolonialarmee anwerben. In der Kolonie Niederländisch-Indien' - dem heutigen Indonesien - bekämpft er die Aufständischen, die das holländische Joch abschütteln möchten. Er ist einer von über 6000 Schweizer Söldnern, die zwischen 1848 und 1914 auf Indonesien und Sumatra Dienst leisten. Diese gehörten zu den wichtigen Stützen des Gewaltregimes, das auch für hunderttausende zivile Opfer verantwortlich war. Zu diesem Zusammenhängen werden Links auf ergänzende Berichte jeweils angefügt.

In seinen Briefen beschreibt Heinrich Brandenberger seine Motive für den Kriegsdienst, aber auch die Ausbeutung durch die holländischen Offiziere und den brutalen Kampf gegen die Einheimischen. Offensichtlich ist er entsetzt über die Strafaktionen der Kolonialarmee. Er heiratet eine Einheimische und kehrt 1920 in die Schweiz zurück.

Die Abschrift der Briefe haben wir von einem Enkel von Heinrich Brandenberger erhalten. Die Originale liegen nun im Sozialarchiv.

In dieser Galerie werden in loser Folge Ausschnitte aus seinen Briefen an die Angehörigen wiedergegeben - Dokumente aus erster Hand. Sie zeigen auch Details der damaligen Gedankenwelt und einen Schreibstil, der uns heute sehr fremd vorkommt.