Emil Manser
Emil Manser
1951-2004
Oft war er auf den Strassen anzutreffen, der Mann mit den umgeschnallten Plakaten, dem Adventskranz auf dem Kopf oder in Chaplin-Verkleidung. Emil Manser war gelernter Buchdrucker, arbeitete eine Zeit lang als Maler und Maurer. Dann aber warf es ihn aus der Bahn, und Manser tauchte in Luzern auf. Oft laut, oft im Weg, ein öffentliches Ärgernis, das nach St. Urban verfrachtet wurde. Gleichzeitig ein Künstler, mit einem durchaus klaren, scharfen Blick auf sich selbst und auf die Welt. Seine Plakate drückten dies aus: «In Schweiz viele Freie Schweizer. In Asien, Afrika vieh-le Schweizer Freier». Oder «Heilig geschprochen wird man nach dem Tode. 5-Räbler zu Lebzeit nützt einem mehr». Waren seine Rechtschreibfehler immer Absicht? Man weiss es nicht. Ebenso wenig, ob er tatsächlich an Krebs erkrankt war. Doch so verabschiedete er sich: «Krebs! Wählte Abkürzung in den Himmel».
Quelle: Manser, Emil. Ist mir grosse Ehre von gleicher Sorte zu sein : Hommage an den Luzerner Strassenphilosophen Emil Manser, 1951-2004. 7. Auflage. Horw: db-verlag, 2017. Print.
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