Die Ausbildung zur Pflegerin
Das Beispiel der Schweizerischen Pflegerinnenschule Zürich
Am ersten Schweizerischen Kongress für Fraueninteressen 1896 in Genf forderte die Ärztin Dr. Anna Heer eine Verbesserung der Ausbildung von Krankenschwestern. Pflegenotstand herrschte nämlich schon im 19. Jahrhundert. Es mangelte an qualifiziertem Pflegepersonal. Kranke wurden oft zu Hause von Dienstboten oder weiblichen Angehörigen betreut, während in Krankenhäusern vorwiegend Ordensschwestern arbeiteten, von denen viele nur unzureichend ausgebildet waren.
1901 wurde mit der Unterstützung des Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenvereins die Pflegerinnenschule Zürich mit angeschlossenem Frauenspital eröffnet. Die gemeinhin «Pflegi» genannte Institution bot eine 3-jährige professionelle, konfessionsunabhängige Ausbildung in Krankenpflege. So konnten sich junge Schweizer Frauen zu Krankenpflegerinnen ausbilden lassen, ohne in eine religiöse Gemeinschaft einzutreten. Die Stiftungsurkunde verlangte, dass sowohl die Schule als auch das Spital von Anfang an unter weiblicher Leitung standen. Anna Heer war Klinik- und Schulleiterin und chirurgische Chefärztin, Marie Heim-Vögtlin leitete die Kinderabteilung und Ida Schneider amtete als Oberin.
Die Gründung der Pflegerinnenschule war ein wichtiger Schritt für die Frauenbewegung in der Schweiz. Durch die Schule konnten Frauen eine Ausbildung absolvieren und eine Karriere im Gesundheitswesen verfolgen. Die Schule war jedoch nicht nur ein Ort der Ausbildung, sondern auch ein Ort des Austauschs und der Vernetzung für Frauen. 1998 fusionierte die Pflegerinnenschule Zürich mit dem Diakoniewerk Neumünster.
Monika Bill, Gosteli-Archiv

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