Italianità in der Schweiz – der steinige Weg zu Akzeptanz
Als die italienische Küche nach dem Krieg den Weg auf den helvetischen Esstisch fand, wurde die Pizzas und das Risotto oftmals als ‚tessinerisch‘ bezeichnet. Zu gross war die Abneigung gegen das „Italienische“! Mein Vater sprach nur abschätzig von den „Tschinggen“, mit dener er als Vorarbeiter zusammenarbeiten müsse – und da gehörten die Spanier gleich mit dazu.Das war 1973, im Jahr der Abstimmung über die dritte Schwarzenbach-Initiative. Und damals konnte man beim Eingang eines Restaurants auf einer Tafel auch den netten Hinweis finden „Hunde und Italiener verboten“.
In den Folgejahren änderte sich dieses Bild gewaltig: Die Italianità wurde beliebt, nicht nur beim Essen, sondern auch beim Sport, in der Musik und in der Sprache. Und die Gemeinden begannen sich vermehrt um die italienischen Einwanderungskinder zu kümmern, wenn auch oft erst auf Druck engagierter Bürger und Bürgerinnen Viele dieser Kinder fanden schliesslich den Weg an die Universitäten und Fachhochschulen.
In der Arbeitswelt wurden Gastarbeiter unabkömmlich. Auf dem Bau waren es vorwiegend Italiener, später kamen sie von fast überall her. Und heute zum Beispiel ist die Pflege oder das Putzgewerbe ohne Portugiesinnen und Portugiesen undenkbar. Auch kulturell gemischte Ehen über nationale Grenzen hinweg wurden im Laufe der Zeit normal. Für meinen Vater war so etwas noch undenkbar, ich dagegen bekam Klagen von unserer Tochter, weil ihr Stammbaum so durch und durch schweizerisch sei, schrecklich bünzlig ohne eine exotische Zutat.
Diese erfolgreiche Inklusion und Integration von Fremden geht zuweilen vergessen, wenn aktuell über Ausländer gesprochen wird. Umso wichtiger ist die Erinnerung daran. Unser Partner, das Schweizerische Nationalmuseum, aktiviert diese Erinnerungskultur mit einer Ausstellung und einer Veranstaltungsreihe. Die Ausstellung mit Begleitprogamm dauert ein Jahr. Detaillierte Informationen finden Sie : hier.
Unsere Galerie „Italianità in der Schweiz“ umfasst auch mehrere Subgalerien mit spezifischen Themen: Von der Doposcuola zur Informatik-Ausbildung, „Wir Italiener bauten die Schweiz“ , Italienische Esskultur in der Schweiz.
Posten Sie bitte Ihre Beiträge ausschliesslich in der übergeordneten Galerie „Italianità in der Schweiz“. Die Redaktion integriert sie anschliessend in die Untergalerien. Sie bleiben aber auch in der übergeordneten Galerie als Dokumente stehen und auffindbar.
Langsamverkehr, zum Beispiel mit der Polybahn in Zürich
Langsamverkehr ist in aller Munde...Momente der Geruhsamkeit in der Hektik des Alltags, beispielsweise bei der Fahrt mit der Standseilbahn vom Central zur Polyterrasse. UnsereGeschichte lädt ein zum Zeigen von Dokumenten zu solchen Momenten, beispielsweise in der Galerie https://unseregeschichte.ch/galleries/langsamverkehr.