Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, zwei Seiten (beidseitig beschrieben) - mit Wagners Monogramm, 4 x 5,5 inch, Zürich, 18.11.1856, sehr interessanter Brief an Heinrich Szadrowsky (1828-1878) - Wagner und Liszt ändern im letzten Moment das St. Galler Konzertprogramm*, in schwarzer Tinte geschrieben und signiert "Rich. Wagner", mit horizontalen Brieffalten und leichten Gebrauchsspuren - in gutem Zustand.

In Ausschnitten: "Bester Herr Szadrowsky! Wir danken für Ihre guten Nachrichten, und freuen uns Beide auf unseren Besuch bei Ihnen, der nun, da Liszts Befinden dem kein Hindernis mehr in den Weg legt, pünktlich stattfinden soll. Mit dem Programm sind wir einverstanden, nur möchte ich in unserer aller Interesse um die Gluck, statt der unglücklichen Mozartschen Clarinettenarie bitten. Also Gluck! Des weiteren bitten wir um einen Wagen [...] 1/2 12 Uhr an der Eisenbahn, und um geheizte Zimmer [...] / Ferner bittet Sie Liszt, falls etwa die freundliche Absicht vorhanden, uns eines Abends zu befreien, weder Sonnabend noch Sonntag (nach dem Konzert etwa) dazu zu bestimmen, da er grosse Ermüdung fürchtet und - wie auch ich - der Ruhe bedarf. Dagegen bleiben wir Montag in St. Gallen, und haben da hoffentlich Musse und Ruhe, Sie und die Herren Musikprofessoren zu sehen und zu begrüssen. Also - schönsten dank für die viele Mühe, und noch herzliches Bedauern wegen der Störung. Auf Wiedersehen Samstag! Ihr Rich. Wagner - Zürich - 18 Nov. 56"

• Bei dem betreffenden Ereignis handelt es sich um das berühmte Konzert von Liszt und Wagner am 23. November 1856 in St. Gallen: Die endgültige Reihenfolge der Werke bestand aus Liszts symphonischen Dichtungen in der ersten Hälfte, getrennt durch zwei Romanzen aus Gluck-Opern unter der Leitung von Szadrowsky und Wagner mit Beethovens Eroica Symphonie in der zweiten Hälfte. Das Konzert war zum Teil dazu gedacht, Wagner Gelegenheit zu geben, Orchesteraufführungen von Liszts Werken zu hören, die, wie er zugab, einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht hatten.

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