Josef Zelger
Josef Zelger
Porträt von Josef Zelger in der Porträtgalerie im Katalogsaal der ZHB Luzern.
Josef Zelger wurde am 12.2.1812 in Stans geboren. Sein Vater, Nachkomme eines alten nidwaldnerischen Landammännergeschlechtes, war Offizier in spanischen Diensten und starb schon 1818. Die Mutter zog mit ihren beiden Söhnen 1824 nach Luzern, wo Josef Zelger beim Malerautodidakt J.B. Marzohl den ersten Zeichen- und Malunterricht erhielt. 1828 kehrte die Familie wieder nach Stans zurück. Zeiger besuchte von dort aus das Kollegium in Engelberg, 1830 reiste er nach Genf, wo er beim bekannten Künstler Francois Diday seine Studien fortsetzte. Alexander Calame war sein etwas älterer Mitschüler. Nach Stans zurückgekehrt, heiratete er Josefine Christen vom "Hochhus" in Wolfenschiessen. Die politischen Verhältnisse in der Innerschweiz (Freischaren und Sonderbund) hielten ihn von der Ausübung seiner Kunst ab. Erst nach dem Tod seiner Gattin nahm er seine künstlerische Tätigkeit wieder auf. Seine Studien in den Alpen und im Hochgebirge fanden Anklang. So schickte er seine Bilder mit Erfolg auf verschiedene schweizerische Ausstellungen. Eine Studienreise führte ihn über Brüssel nach England, 1851 liess er sich dauernd in Luzern nieder. 1852 verheiratete er sich in zweiter Ehe mit Josefine Schumacher, einer Tochter von Oberst Schumacher- Utenberg. Von seinen vielen Studienreisen, vorallen im Engadin und im Wallis, brachte er Werke nach Hause, die ihm Erfolg und Ansehen verschafften. Seine Bilder aus der Alpenweit fanden den Weg in schweizerische und ausländische Museen und Sammlungen. 1857 reiste er nach Paris, wo er die Impressionisten Corot und Troyon kennen lernte, ohne sich von diesen beeinflussen zu lassen. [Ξ] Als 1868 die Königin Viktoria von England Luzern besuchte, erhielt Zeiger von ihr den Auftrag für sechs Oelbilder und zwei Aquarelle, Jost Muheim, Niklaus Pfyffer und für kurze Zeit auch Robert Zünd waren seine Schüler und liessen sich von ihm mehr oder weniger beeinflussen. Eine Lähmung seines Armes liess ihn seine künstlerische Tätigkeit fast ganz aufgeben. Zelger starb am 25.6.1885 in Luzern. Er hatte in der Zeit zwischen 1831 bis zu seinem Tode über 400 Gemälde, zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle geschaffen. So war er einer der erfolgreichsten Luzerner Künstler des 19. Jahrhunderts. Er bezeichnete sich zum Unterschied vom Realisten Zünd als Naturalist, der in seinen Bildern "die Natur einfach wahr, so viel als nicht maniriert, weich in Formen wiederzugeben versucht, mehr den Totaleindruck vom Bilde suchend als die Details."
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