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Gesucht: Automatenfotos

Gesucht: Automatenfotos

Schweizerisches Nationalmuseum
Schweizerisches Nationalmuseum

unsereGeschichte.ch sucht, zusammen mit dem Schweizerischen Nationalmuseum: Automatenfotos. Danke für die Publikation solcher Fotos hier auf unsereGeschichte in der Galerie Automatenfotos https://unseregeschichte.ch/galleries/automatenfotos !

Seit einigen Jahren wird viel über Selfies gesprochen. Der Boom der sozialen Medien hat viel dazu beigetragen, aber bevor es Smartphones gab, wurden Selbstporträts im Fotoautomaten aufgenommen.

Der häufig in Bahnhöfen oder Supermärkten aufgestellte Fotoautomat prägte die visuelle Kultur des 20. Jahrhunderts. Er diente dazu, Fotos für offizielle Dokumente aufzunehmen, wurde aber schnell auch anderweitig genutzt.

Für einen oder zwei Franken konnten sich Freundinnen und Freunde, Verliebte oder Familienangehörige zusammen ablichten lassen. Die Kabine mit Vorhang erlaubte es, von der Aussenwelt unbeobachtet spontane Aktionen durchzuführen. Ohne Scham wurde gelacht und geknutscht, es wurden Grimassen geschnitten und unterschiedliche Rollen gespielt.

Das Schweizerische Nationalmuseum sucht über einen öffentlichen Aufruf Automatenfotos aus der ganzen Schweiz.

unsereGeschichte.ch möchte diesen Aufruf teilen: Das Museum sucht für eine Installation in einer Ausstellung Fotos, die zwischen 1971 und 1999 in Fotoautomaten in der Schweiz aufgenommen wurden.

Aaron Estermann, Kurator für Historische Fotografie, erklärt uns das Projekt, zu dem Sie alle eingeladen sind.

Für welchen genauen Zweck sucht das Schweizerische Nationalmuseum Fotos, die mit einem Fotoautomaten aufgenommen wurden? Warum haben Sie sich um Fotos aus dem Fotoautomaten interessiert und keine anderen Bilder? Was war da besonders? War die Sammlung des Museums unvollständig?

Den Anstoss für die Sammlung der Automatenfotos gab die Ausstellung zum 175-jährigen Jubiläum der Bundesverfassung, die 2023 im Landesmuseum Zürich zu sehen sein wird. Die Bundesverfassung ist physisch ja nur ein Stück Papier – betroffen davon sind aber wir alle, die in der Schweiz leben. Um den Menschen in den Fokus zu rücken, gibt es in der Ausstellung zwei Installationen mit Porträtfotografien. Für das 19. Jahrhundert wird das eine Installation mit den berühmten Carte de Visite-Porträts sein, die in Fotoateliers in grosser Anzahl hergestellt und dann getauscht und gesammelt wurden. Wir haben uns überlegt, welche Art von Fotografie Ende des 20. Jahrhunderts eine ähnliche Funktion erfüllt hat und sind auf die Automatenfotos gekommen. Sie wurden zwar nicht von professionellen Fotografen hergestellt, sondern von Automaten – aber ebenfalls in grosser Anzahl, um getauscht und gesammelt zu werden.

Das Schweizerische Nationalmuseum hat zwar einen Fotoautomaten der Schnellphoto AG in der Sammlung, der bis 2006 am Bahnhofquai in Zürich stand. Aber eigentliche Automatenfotos hatten wir bisher kaum. Deshalb entschieden wir uns, mit einem öffentlichen Aufruf nach Automatenfotos zu suchen.

Ist es üblich, dass das Schweizerische Nationalmuseum eine solche Sammelaktion durchführt? Was hat das Museum in der Vergangenheit mit Hilfe der Bevölkerung gesucht?

Es ist das erste Mal, dass das Schweizerische Nationalmuseum einen solch breitenwirksamen, öffentlichen Aufruf macht, um Objekte zu sammeln.

Welche Ergebnisse erwarten Sie idealerweise von dieser Sammelaktion?

Für eine gelungene Ausstellungs-Installation hoffen wir auf viele tolle Automatenfotos. Ebenso wichtig ist uns aber, dass diese Art von Fotografie in unsere Historische Fotosammlung Einzug hält. Unsere Sammlung soll nicht nur die Verwendung der Fotografie im öffentlichen und geschäftlichen Bereich reflektieren, sondern auch jene im privaten. Automatenfotos vereinen mehrere Aspekte: sie wurden oftmals für öffentliche Dokumente gemacht, aber als Tauschobjekte stärkten sie mindestens ebenso oft auch Freundschaften und Familienbeziehungen. Sie sind ein höchst interessantes Beispiel dafür, wie Fotografie als Kommunikationsmittel gebraucht wird. Schon allein der Besuch eines Fotoautomaten war ein Happening, an das sich viele Leute gerne zurückerinnern. Davon zeugen auch die Kommentare unter unserem ersten Aufruf auf Facebook. Automatenfotos sind an Emotionen gebunden. Jetzt, wo es kaum mehr analoge Fotoautomaten gibt, möchten wir dies mit der Sammlung würdigen und für die Nachwelt festhalten. Auch finden wir es toll, wenn in der Schweiz lebende Personen zur Sammlung des Nationalmuseums beitragen und dabei selbst bestimmen können, welche Automatenfotos sie uns zur langfristigen Aufbewahrung übergeben möchten.

Wir wünschen uns zudem, von allen Landesteilen Einreichungen zu erhalten. Die Automatenfotos werden zwar zunächst mal in Zürich gezeigt werden. Aber als Schweizerisches Nationalmuseum möchten wir alle in der Schweiz lebenden Personen repräsentieren. Und wer weiss, was die Zukunft bringt? Vielleicht werden die Bilder auch mal im Château de Prangins gezeigt, unserem Haus in der Romandie.

Wie können in der Schweiz lebende Personen an dem Projekt teilnehmen? Wann und wo können sie das Ergebnis ihrer Einsendung sehen?

Wir suchen Automatenfotos aus dem Zeitraum zwischen 1971 und 1999, egal ob Schwarz-Weiss oder in Farbe, die in einem Fotoautomaten in der Schweiz aufgenommen worden sind. Zusammen mit dem ausgefüllten Formular von unserer Webseite [siehe unten] bitten wir alle Interessierten, bis maximal 8 originale Automatenfotos per Post einzuschicken, idealerweise mit den Namen aller Abgebildeten auf der Rückseite der Fotos und wenn möglich mit Angabe der Art der Beziehung der Abgebildeten zum Zeitpunkt der Aufnahme (Freunde/innen, Geschwister, etc.) sowie mit Aufnahmedatum und -ort.

Das Ergebnis ist ab 17. März 2023 im Landesmuseum Zürich zu sehen!

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Heinz Looser
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2 Dezember 2022
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