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Ludwig Pfyffer

Ludwig Pfyffer

unbekannt
ZHB Luzern Sondersammlung (Eigentum Korporation)

Porträt von Ludwig Pfyffer in der Porträtgalerie im Katalogsaal der ZHB Luzern.

Herr zu Altishofen, Schultheiß, Pannerherr und Ritter, geb. 1524, war einer der berühmtesten Männer der Schweiz, von solchem Ansehen, daß ihm der Zuname des deutschen oder Schweizer-Königs zu Theil wurde. Er hatte Gesandtschaften an Kaiser, Könige und Fürsten zu verrichten. Er widmete sich zuerst der Kaufmannschaft und besuchte als Kaufmann die Messen von Lyon, Frankfurt und Straßburg. Später versuchte er sein Glück im Kriege. Im Jahr 1553 trat er zum erstenmal als Fähndrich in französischen Kriegsdienst. In der Schlacht bei Dreux (1562) war er Hauptmann und als der Anführer der Schweizer, Oberst Tammann von Luzern, gefallen war, übernahm er das Kommando. Als im Jahr 1567 die katholischen Kantone der Krone Frankreichs 6000 Mann bewilligten, erhielt Pfyffer über dieselben den Oberbefehl. Die Hugenotten machten den Anschlag, den königlichen Hof, der dazumal in Monceau sich anfhielt, aufzuheben und den König nebst seiner Mutter gefangen zu nehmen. Als der Anschlag ruchbar ward, begab sich der Hof nach Meaux und berathschlagte, ob er hier eine Belagerung aushalten oder nach Paris sich durchschlagen wolle. Das Gefolge des königl. Hofes betrug nur 900 Mann, und man fand es für unmöglich, den Weg nach Paris zu gewinnen. Da erschien Pfyffer mit seinen 6000 Schweizern und verlangte, der Hof solle sich ihm anvertrauen. Dieses geschah. Bei Anbruch des Tages stellten die Schweizer sich in Schlachtordnung. Sie bildeten ein Viereck. In demselben zog der König mit seinem Hause. Nach einer Stunde Weges entdeckte man hinter Bäumen die feindliche Reiterei. Pfyffer ließ die Schweizer langsamer marschiren. Sie fanden fünf Glieder tief, drei mit Spießen, zwei mit Hallebarden, auf den äußersten Flügeln die Schützen. Vergeblich neckten den Zug die Führer der Hugenotten ohne Unterlaß; vergeblich waren Angriffe auf Fronte, auf Flanke, auf Nachhut, und Schüsse von allen Seiten zugleich. Kaltblütig wiesen die Schweizer, ermuntert von ihrem Anführer, die Angriffe ab; mit der Anstrengung nahm ihre Festigkeit zu. Entmuthigt zogen sich die Hugenotten zurück. Der König trat nun aus den Bataillonen heraus, und kam auf Umwegen glücklich in Paris an. Tags darauf ging er den Schweizern bis an die Porte St. Martin entgegen, schlug den Befehlshaber, Ludwig Pfyffer, zum Ritter, hing ihm den St. Michaelsorden um, und ließ den Truppen den Schlachtsold auszahlen. Man setzte den Rückzug von Meaux den glänzendsten Siegen an die Seite, verglich ihn mit dem Rückzug der 10,000 unter Xenophon. Ludwig Pfyffer zeichnete sich mit seinen Truppen auch in der spätern mörderischen Schlacht bei Moncontour (1569) abermals aus. Zu Hause war Pfyffer Pannerherr und nachhin Schultheiß. Er starb 1594 und hinterließ ein Vermögen von 340,000 Luzernergulden, darunter die Herrschaft Altishofen, welche er vom Deutsch-Orden erkauft hatte.

Quelle: Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern. (Online auf Wikisource)

Permanenter Link des Bildes auf ZentralGut.ch: ark:/63274/zhb1w88c

Das Wikidata-Item zu Ludwig Pfyffer ist: Q117308

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6 September 2023
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