222 Jahre Kanton Luzern in der republikanischen Form
Zweihundertzweiundzwanzig Jahre Kanton Luzern – ein Grund zum Feiern! Mit den vielfältigen Jubiläumsveranstaltungen im Rahmen von LU222 würdigt der Kanton nicht nur die Übergabe der Mediationsakte durch Napoleon (1803), sondern auch seine reiche kulturelle Vielfalt. Als Projektpartner von LU222 ist die Plattform unsereGeschichte.ch mit dabei (lu222.museumluzern.ch).
Das Jubiläum lädt die Luzernerinnen und Luzerner ein, Geschichten aus dem Kanton neu zu entdecken und selber zu publizieren. Als Projektpartner von LU222 stellen wir unsere partizipative Plattform zur Verfügung: die Geschichten werden auf unserer Galerie "Luzern erzählt" gezeigt und damit lebendig und zugänglich gemacht. Zusätzlich werden sie auf einer Landkarte geografisch verortet (geo.lu.ch/lu222).
Die Palette der über 300 Geschichten ist reichhaltig und anregend: so lesen wir von der Rettung des Buchwalds (Ettiswil bei Willisau), den man heute als Naturlehrgebiet besuchen kann, nachdem sein Schicksal als Kehrrichtdeponie schon fast besiegelt schien. Oder wir erfahren vom Leben der Hebamme Maria Leberer und ihrer Aufbauarbeit für das heutige Kinderhaus Weidmatt in Wolhusen. Und wir lernen das Luzerner 'Original' Emil Manser kennen, der auf der Strasse für seine Heirat mit einer Bundesrätin Geld erbettelte (s.Galerie unseregeschichte.ch/galleries/...).

Wie zwei Entlebucher Militärmusiker endlich zu ihrem Recht kamen
1915/16 taten zwei Entlebucher Militärmusiker im Bat 41 in Courgenay JU Dienst, Robert Lustenberger (Tambour) und Oskar Portmann (Trompeter). Dort komponierten und texteten sie das Lied „La petite Gilberte de Courgenay“ (1). Es wurde von den Berner Offizieren des Bat 41 offenbar von Anfang an berndeutsch gesungen – erstmals bei der Uraufführung am Silvester 1915. Geschaffen wurde es nicht, vom bekannten Liedersammler und Soldatensänger Hans In der Gand, sondern von zwei Entlebucher Militärmusikern.
(Bild) Originalbild der Gilberte de Courgenay. Zvg
Hans In der Gand beanspruchte bereits vor 1938 alle Rechte an diesem Lied. So verweigerte er den Vortrag des Werkes bei der Uraufführung des Theaterstücks "Gilberte de Courgenay" von Bolo Maeglin. Das Stück musste am 24. August 1939 am Schauspielhaus Zürich von den Regisseuren Leonard Steckel und Richard Schweizer mit einem anderen Lied uraufgeführt werden. (2) Die Kellnerin Gilberte hat vor ihrem Tod noch auf die Rechte der beiden Urheber aus dem Entlebuch hingewiesen.
( Bild) «Syg eine-n-e Trumpeter, syg eine-n-eTambour…» So beginnt die zweite Liedstrophe. Robert Lustenberger aus Doppleschwand (Mitte) und Oskar Portmann aus Schüpfheim (links) haben ihr Lied am Silvesterabend 1915 in Courgenay uraufgeführt.
Im Buch «Das Lied von Courgenay» geht Franz Burgert aus Schüpfheim der Frage nach, wer tatsächlich der Urheber des bekannten Soldatenlieds war. (3)
(Bild) Franz Burgert
(1) Verein Entlebucher Musikgeschichte (Hsg.): Das klingende Tal, Geschichte der Musik im Entlebuch, 2008 (2) Maeglin, Rudolph Bolo: Gilberte de Courgenay, Rentsch 1939 (3) Burgert, Franz: Das Lied von Courgenay, 2000 Anhang Liedtext
Guten Tag Herr Rolfoberhaensli
Vielen Dank für Ihre wertvollen Beiträge in " Userer Geschichte ". Und hier gleich noch mehr Dazu :
unseregeschichte.ch/entries/AV...
Mit freundlichen Grüssen
Renata
Grossen herzlichen Dank für diese Ergänzung und Korrektur, das wusste ich nicht.