Johann Fortunat "der Neapolitaner"
Johann Fortunat "der Neapolitaner"
Porträt meines Ur-Ur-Grossvaters Johann Fortunat Jakob Bischofberger (1806-1863), Sohn des Karl Franz Josef Anton Bischofberger (1765-1826), Dr Med. und Landammann und der Maria Josefa Amalia Sutter vom Schloss (1774-1814).
Dieses Porträt hängte damals im "Neuhaus" Postplatz Appenzell, mit diesem anderen Bild.
Die Jahre in Neapel
1829 trat er in Neapel als Unterleutnant im Schweizerregiment von Sonnenberg, in die Dienste des Königs von Neapel-Sizilien (zuerst Franz I, später Ferdinand II).
Wikipedia Extrakt über Ludwig von Sonnenberg in Neapel:
"1825 verliess er die Schweiz erneut und ging in die Dienste des Königs von Neapel, wo er das erste Schweizer Regiment übernahm. Er erwarb sich das Vertrauen des Königs und nahm in den 1830er Jahren an der Bekämpfung von Aufständen auf Sizilien teil. Durch seine Leistungen stieg er zum neapolitanischen General und Feldmarschall auf."
Source: de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_v...
Johann Fortunat rückte 1834 zum Hauptmann vor und wurde Kommandant der Appenzeller-Kompanie in der Festung St-Elmo, in besagten Diensten.
Die Geschichte dieser Schweizer Truppen findet man auch auf Wikipedia:
de.wikipedia.org/wiki/Schweize...
Und hier findet man mehr Geschichte über die Kontakte zwischen der Schweiz und dem Königreich Neapel (Historisches Lexicon der Schweiz)
Nach 6 Jahren am 21.11.1836 heiratete er 26 jährig in Neapel die 18 jährige hübsche Barbara Emilia Josefa Sutter (1818-1885), Tochter des Johann Baptist Amand Moritz Sutter (1793-1858), sein Vetter.
1837 wurde die erste Tochter Emilia geboren, aber das Kind starb 4 Jahre später im Jahr 1841. Vermutlich von Cholera.
Am 28.10.1839 wurde eine zweite Tochter Laura auch in Neapel geboren.
Nach dem Tod von Tochter Emilia 1841 war der Dienst in Neapel beendet und sie kehrten mit ihrer 2 jährigen Tochter Laura nach Appenzell zurück.
Im Gepäck brachten sie eine schöne Ölmalerei der Neapelbucht und der St-Elmo Festung mit.
Diese Malerei hängte damals auch im 'Neuhaus' . Mein Vater hat sie 1977 geerbt.
Ihr Leben in Appenzell
Hier in Appenzell wurde er zuerst Pfrundenpfleger und dann ab 1845 Kirchenpfleger, in welchem Amte er bis 1859 verblieben ist.
Er war auch Major in der Schweizer Armee.
Vorerst im Schloss der Sutterfamilie wohnend, wollte die junge Mutter für ihre Familie selber kochen. Es sei ihr aber oft nahe gelegt worden, die Mägde das Essen zubereiten zu lassen.
Da hätte sie ihre Mutter und ihren Vater, Wohnhaft im 'Neuhaus', der die grosse Liegenschaft 'Brüggle" , Weissbadstrasse 12, 1836 gekauft hatte, ohne selber dort zu wohnen, um Hilfe gebeten und erhielt das 'Brüggli', um mit ihrer Familie dort einzuziehen. Sie wohnten dort dann ca. 16 Jahre und erwarben es auch.
Sie werden dort von 1842 bis 1857 noch 5 Kinder haben, 2 Töchter und 3 Söhne.
Der letzte Sohn Oskar Hermann , 1853 geboren, war mein Ur-Grossvater.
Nach dem Tod vom Vater Sutter 1858 erwarben die "Neapolitaner" das Neuhaus und zogen dort vom Brüggle ein.
Er hat später das Portal mit dem (Bischofberger) Familienwappen geziert.
Nach einer langwierigen Krankheit starb alt-Kirchenpfleger und Major Bischofberger in der Morgenfrühe des 27. September 1863.
Er war wegen seines humanen, volkstümlichen Charakters sehr beliebt.
Bis 1885 verwaltete dann Frau Witwe Bischofberger das Anwesen, auch überall beliebt und bekannt als 'Neuhausfrau'.
Quelle: Bischofberger Familienarchiv, "Die Bischofberger Chronik", 2005 Willi Bischofberger und Bruno Knechtle
Hierunter ein anderes Porträt von den Familienarchiven:
Unser Leben: Ein Jahrhundert Schweizer Geschichte in Bildern
Kurze Videos als Anleitungen für unsereGeschichte.ch – ein Werkzeugkasten
Wie suche ich auf unsereGeschichte.ch gezielt nach Dokumenten? Wie publizieren ich meine Beiträge und Fotos? Wie kann ich Dokumente einer thematischen Galerie zuordnen? Die kurzen Videos in dieser Galerie zeigen, wie einfach das geht. Und sie erläutern den Aufbau von unsereGeschichte.ch.